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Foto: Nicole Brevoord
Foto: Nicole Brevoord

Ohne Spenden – kein Futter

Hilfe! Der Frankfurter Tiertafel geht das Futter aus!

Deutschlands größte TierTafel braucht dringend Hilfe, denn der Vorrat an Nassfutter geht zur Neige und es fehlt an Geld, damit bedürftige Menschen –darunter viele Rentner – ihre Tiere zum Tierarzt bringen können.
„Viele Kunden von uns sind Rentner, die nicht gut genug verdient haben und deshalb jetzt nur 200 Euro zum Leben haben“, sagt Conny Badermann, Vorsitzende der Frankfurter Tiertafel e.V. Oft seien die zumeist auch schon betagten Tiere der einzige Halt der Menschen, ohne den Hund oder die Katze würden sie vereinsamen. Nicht auszudenken, wenn sie aus finanzieller Not den besten Freund hergeben müssten. Aber die Frankfurter TierTafel, übrigens Deutschlands größte TierTafel, ist für genau diese Fälle da. Wer aus Frankfurt kommt, seine Bedürftigkeit nachweisen kann und maximal vier Tiere hat, der kann an jeweils zwei Samstagen im Monat zwischen 10:30 und 16:30 Uhr in der Ludwig-Landmann-Straße 206 vorbeikommen und sich seine Ration an Futter für Hund und Katze mit heimnehmen. Das Futter wird entweder gespendet (durch Privatpersonen, aber auch durch Firmen wie Almo Nature) oder aber zu einem großen Teil von der Tiertafel mit Spendengeldern finanziert. Doch genau da drückt der Schuh: „Wir wissen nicht, wie wir bei der kommenden Futterausgabe am 9. August all unsere Tiere satt kriegen sollen“, sagt Conny Badermann und schlägt Alarm. „Wir haben kein Nassfutter mehr“, sagt die Tierfreundin und zeigt auf geleerte Regale. Aber an jedem Ausgabesamstag stehen 320 Bedürftige Schlange, die insgesamt 730 Tiere zu versorgen haben. „Wir haben obendrein rund 1000 Kunden in der Kartei, die nur sporadisch vorbeikommen.“ Ohne Geld- und Dosenfutterspenden stehen bald 377 Katzen und 246 Hund ohne Nahrung da. Dabei braucht die TierTafel 80 Tonnen Futter pro Jahr, Tendenz steigend. Denn pro Ausgabesamstag kommen sechs Neukunden dazu. 8000 Euro fließen monatlich in den Futterkauf und in die Finanzierung von notwendigen Operationen bei Tieren. Immer Dienstags werden Sachspenden entgegen genommen, man meldet sich vorher am besten telefonisch an.

Teddy muss zum Arzt
„Wir reißen uns für jedes Tier ein Bein aus“, sagt Conny Badermann und streichelt Teddy über den Kopf. Teddy ist ein sehr großer Hund, ein Schäferhund-Bernersennen-Dogge-Mischling, der zwar stattlich aussieht, doch für seine Größe aber immer noch zu wenig auf die Waage bringt und jeden mit großen treuen Augen anschaut. Teddys Herrchen ist der 70-jährige Josef Dolic, ein Rentner, der sich das Futter für seinen Liebling einfach nicht mehr leisten kann. Auch das ist ein Grund, weshalb der Hund noch zu dünn ist. Die Spenden der TierTafel helfen da ungemein. Conny Badermann hat auf einem Tisch Futter aufgetürmt, die Monatsration für Teddy mit einem Gegenwert von 120 Euro. Geld, das bei Dolic einfach nicht da ist. Hinzu kommt, dass Teddy eine Krebsgeschwulst am Zahnfleisch hat, die operiert werden müsste. Jetzt warten Badermann und Dolic erstmal auf den Kostenvoranschlag der Tierärzte. Wenn möglich, will die TierTafel die Kosten übernehmen.

Ein Hund zum Sehen
Wenn denn genügend Spenden da wären. Über diese würde sich auch Leonarda Donno freuen. Die 36-Jährige ist fast ganz blind, es sind die Spätfolgen einer Diabetes. 150 Euro kostet die Grundversorgung ihres Blindenhundes, der Labradordame Lizzy. Ausgerechnet da ist die braune Hündin in eine Scherbe getreten, hat sich mehrere Sehen durchtrennt und bräuchte eine OP. 1700 Euro kostet das. „Das ist für Normalsterbliche kaum zu schaffen“, sagt Donno.

Marika Kilius rührt die Werbetrommel
Conny Badermann nimmt aber nicht jeden Bedürftigen auf. „Was uns das Herz zerreisst ist, wenn die Leute mit einem Welpen auf dem Arm herkommen, am besten noch einer, der aus dem Kofferraum verkauft wurde. Das ist einfach unvernünftig und das unterstützen wird nicht. Wir wollen alten Tieren helfen. Daher ist auch bei vier Tieren pro Bedürftigem bei der Futterausgabe Schluss. „Wenn man drei Tiere hat, reicht das doch auch.“ Nun hofft Badermann, dass nicht alle sonst gerne spendende Tierfreunde in Urlaub gefahren sind. Denn am 9. August ist wieder Warenausgabe und da sollen alle Frankfurter Tiere satt werden. Für die Frankfurter Tiertafel macht sich auch die einstige Eiskunstläuferin Marika Kilius stark. Golden Doodle Emmy, der Hund ihrer Tochter, ist Kilius’ Familienhund wie sie sagt. „Mir braucht man nicht zu sagen, wie sehr das Herz an einem Tier hängen kann. Bei mir haben Tiere schon immer zum leben dazu gehört“. Dass sie die Werbetrommel für die TierTafel rührt – Ehrensache!

Spenden können jeden Dienstag von 11 bis 15 Uhr abgegeben werden. Tel. 069/ 5974763 und 069/333162, www.frankfurter-tier-tafel.de

Spendenkonto:
Frankfurter Sparkasse, Kto. 200499947, BLZ 50050201, IBAN: DE63500502010200499947. BIC: HELADEF 1822
 
30. Juli 2014, 09.41 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
Fotogalerie: Tiertafel
 
 
 
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